1.
Feature Story /
The History of Munich / Click For
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über München, Deutschland
Kompilation: Josie
Cory, Verleger/Redakteur TVI Magazine Chronik
der Stadt München
Die Geschichte der Stadt
München beginnt spät. 1158 wird die Stadt erstmals
erwähnt und leitet ihren Namen seitdem von einem
Mönch ab. 100 Jahre später wird aus dem kleinen
Marktort die Residenz eines von zwei, später sogar vier
bayerischen Teilherzogtümern. Diese finden sich ab 1506
wieder in einer Hand vereinigt und München ist nun die
Hauptstadt des gesamten Herzogtums Bayern.
Die
Stadtgeschichte im Mittelalter
1158 - München tritt als
"Munichen" erstmals in das Licht der Geschichte. Der Ort ist
Gegenstand eines Streits zwischen Bischof Otto von Freising
und dem Herzog von Sachsen und Bayern, Heinrich dem
Löwen, vor Kaiser und Reichstag in Augsburg. Der
Ortsname wurde schon im Mittelalter auf
"munich/münich", also "Mönch",
zurückgeführt, weshalb das erste überlieferte
Stadtsiegel (1239) bereits einen Mönchskopf mit
Zipfelmütze zeigt, ab 1304 einen aufrecht stehenden
Mönch mit Segenshand und Gebetbuch. So ist er in
stilisierter Form heute noch als Stadtwappen und Stadtsiegel
gebräuchlich. Durch missverständliche
Darstellungen wurde der Mönch später als Kind
gedeutet und so zum "Münchner Kindl".mehr zu den
Münchner Stadtwappen...
1180 - Pfalzgraf Otto aus dem Hause
Wittelsbach wird Herzog von Bayern. Es beginnt die bis 1918
andauernde Regierung dieses Geschlechtes als Herzöge,
Kurfürsten und Könige von Bayern.
1255 - Zwei herzogliche Brüder -
Heinrich und Ludwig - teilen das Herzogtum Bayern unter
sich. Es entstehen ein Teilherzogtum Niederbayern mit
Hauptort Landshut und unter Herzog Ludwig II. ein
Teilherzogtum Oberbayern mit Hauptort München.
München wird ab jetzt zum Amtssitz eines Landesherrn
ausgebaut und ist nicht mehr wie bisher nur Bürgerstadt
und Handelsplatz.
1280 - Bei Ausschreitungen gegen die
Münchner Juden gibt es zahlreiche Tote. Spätere
Schriftsteller geben weit voneinander abweichende Zahlen
an.
1314 - Der Herzog von
Bayern-München - wieder ein Ludwig und Sohn des bereits
genannten - wird zum König und
1328 - zum römisch-deutschen
Kaiser gewählt. München wird dadurch
vorübergehend - bis zu seinem Tod 1347 - zur
kaiserlichen Residenzstadt. Auf diese Zeit dürfte der
Gebrauch der Farben schwarz und gelb (Gold) als Stadtfarben
zurückgehen, die auch die Farben des Reiches
waren.
1442 - etwa um diese Zeit - wie in
diesem Jahrhundert auch andernorts - werden durch den
Landesherrn (Herzog) auch aus München die Juden
vertrieben.
1468 - Baubeginn für die
Frauenkirche, die erst 1525 ihre charakteristischen runden
Kuppeln erhält.
1470 - Baubeginn für das
Tanzhaus, das heutige "Alte Rathaus", das den Weg vom
Marktplatz (heute "Marienplatz") hinunter ins Tal
abriegelte. Im Obergeschoss befindet sich der Festsaal, der
nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges wieder
hergestellt wurde. Im Untergeschoss gab es
Brotverkaufsstände und das Stadtgefängnis. Die
beiden breiten Durchfahrten wurden erst 1877 und 1934
geschaffen, um dem Verkehr Raum zu geben.
1481 - der bisher auch noch mit
mehreren Gebäuden, unter anderem einer Kapelle, bebaute
Marktplatz wird von diesen befreit und wird erst jetzt zu
dem rechteckigen freien Platz als der er sich heute
darstellt. Seine endgültige Größe erhielt er
erst nach dem Zweiten Weltkrieg durch Zurückverlegung
der Baulinie auf der Südseite. Seinen Namen
"Marienplatz", der von der Mariensäule mitten auf dem
Platz abgeleitet ist, erhielt er erst 1854. Vorher
hieß er nur "Platz" oder "Markt" und zuletzt - nach
dem dort stattfindenden Getreidemarkt oder der
Getreideschranne - auch "Schrannenplatz".
1487 - Herzog Albrecht IV.
erlässt eine neue Brauordnung für München,
die erstmals das sogenannte Reinheitsgebot für Bier
enthält, wonach Bier aus nichts anderem als aus Hopfen,
Gerste - gemeint ist das daraus gewonnene Malz - und Wasser
gesotten werden dürfe. Das Gebot wurde 1516 in das
"Buch der gemeinen Landgebot, Landesordnung, Satzung und
Gebräuch" übernommen und für das ganze
Herzogtum Bayern verbindlich gemacht. Noch heute erneuern
die Münchner Bierbrauer alle Jahre auf dem Brauertag
den "Preu-Eid" mit dem Reinheitsgebot als
Selbst-Verpflichtung, da es nach einer Entscheidung des
Europäischen Gerichtshofes von 1986 keine
Gültigkeit mehr besitzt.
1505 - Nach dem Aussterben der
Landshuter (niederbayerischen) Herzogslinie im Mannesstamm
1503 kam es zu einem Krieg ("Landshuter Erbfolgekrieg") um
das weitere Schicksal dieses Teilherzogtums und
schließlich 1505 durch Entscheidung des Kaisers
Maximilian in Köln ("Kölner Spruch") zur
Wiedervereinigung der bayerischen Teilherzogtümer. Sie
entsprachen gemeinsam etwa den heutigen Regierungsbezirken
Ober- und Niederbayern und einem Teil der Oberpfalz. Die
Landesteilungen waren damit beendet. Es gab ab jetzt nur
noch ein Herzogtum Bayern und München war seine
Hauptstadt.
Die
Stadtgeschichte in der Frühen Neuzeit
1522 - Herzog Wilhelm IV. erlässt
das erste bayerische Religionsmandat. Es ist eine
Zensur-Verordnung, die die Verbreitung und das Lesen von
lutherischem Schrifttum unter Strafe stellt. Damit beginnt
in Bayern offiziell die Gegenreformation gegen die Lehre
Martin Luthers und anderer Reformer des alten
Glaubens.
1558 - Gründung der Hofbibliothek
(heute Bayerische Staatsbibliothek in der
Ludwigstraße). Um diese Zeit beginnt die Schaffung von
einer Reihe von Zentralbehörden (Geistlicher Rat
1556/1570, Hofkammer 1572) in München, die heute noch
als Staatsministerien, Regierungs- und
Verwaltungsgebäude staatlicher Behörden oder
Gerichten einen breiten Raum im Stadtbild, z.B. in der
Ludwigstraße und am Hofgarten, einnehmen. München
ist heute nicht nur Sitz der bayerischen Staatsregierung,
sondern auch der Regierung des Regierungsbezirkes
Oberbayern.
1559 - Erstmals seit dem 13.
Jahrhundert wird mit den Jesuiten durch Herzog Albrecht V.
wieder ein neuer Orden nach München gerufen. Sie haben
unter anderem die Aufgabe durch die Unterweisung von
Schülern und durch öffentliche
Propagandaveranstaltungen wie monströse
Theateraufführungen mit biblischen Themen im Freien
aufklärend für den alten, den katholischen
Glauben, zu wirken. Bereits ein Jahr später
eröffnen sie das erste Münchner Gymnasium
(Jesuiten- oder später Wilhelms-Gymnasium).
1560/70 - Beginn großer
Neubauten für die "Neufeste" an der heutigen
Residenzstraße, aus der in den folgenden Jahrhunderten
die umfangreiche Anlage der Residenz (mit Hofgarten von
1613) als Wohnung und Regierungszentrale der Herzöge,
Kurfürsten und Könige entsteht.
1583/90 - Bau von Jesuitenkirche St.
Michael und Jesuitenkolleg an der Neuhauser Straße.
Diese größte Kirche im Stil der Renaissance
nördlich der Alpen mit dem nach St. Peter in Rom
größten Tonnengewölbe der Welt leitete auch
den neuen Stil des Barock in Süddeutschland ein und
wurde beispielhaft für über 100
Nachfolgebauten.
1589 - Herzog Wilhelm V. gründet
das Hofbräuhaus für das Brauen von braunem Bier
(braunes Hofbräuhaus) an der heutigen
Sparkassenstraße, im Anschluss an das sog.
Zerwirkgewölbe. Bis dahin bezog der Herzogshof das Bier
von bürgerlichen Bierbrauern in der Stadt oder
ließ es von auswärts, unter anderem aus der
berühmten Bierstadt Einbeck in Niedersachsen,
einführen. Am Platzl, wo das weltberühmte Haus
heute noch steht, wurde 1602 das weiße
Hofbräuhaus - also für das Brauen von
Weißbier - eingerichtet und beide Brauhäuser erst
1808 hier vereinigt. Der Brauereibetrieb wurde 1890 aus der
Innenstadt hinausverlegt. Das Hofbräuhaus am Platzl,
das seither nur noch Gaststätte ist, erhielt seine
heutige Gestalt 1896.
1601 - Mit der Berufung der Kapuziner
nach München wird eine beispiellose Welle von neuen
Klostergründungen durch das Herzogs- und
Kurfürstenhaus eingeleitet, die bis 1754 andauert.
Alleine 15 neue Klöster, dazu Kirchen, Kapellen und
Klostergebäude breiten sich in der Stadt aus. Viele von
ihnen wurden bei der Klosteraufhebung (Säkularisation)
nach 1803 vernichtet. Trotzdem vermitteln die noch
erhaltenen Bauten aus dieser Zeit immer noch den Eindruck
einer katholisch-geistlichen Stadt.
1618-1648 - Dreißigjähriger
Krieg in ganz Deutschland, ein Religionskrieg der
katholischen (Kaiserhaus Habsburg und bayerischer Herzog
Maximilian) und der protestantischen Partei (Böhmen und
sein König Friedrich V., die Dänen und Schweden).
Die Auseinandersetzung brachte dem bayerischen Herzog 1623
die Kurfürstenwürde ein und damit das Recht,
zusammen mit sechs (später sieben) weiteren
Fürsten, den Kaiser wählen zu dürfen. Der
Krieg führte zum Ausbau der Festungswerke (Mauer und
Graben) um die Stadt, von denen heute nur noch
spärliche Reste vorhanden sind, und zur Besetzung der
Stadt 1632 durch die (protestantischen) Schweden unter ihrem
König Gustav Adolf, dessen "Wirken" auch in anderen
deutschen Städten schmerzlich bekannt wurde.
1638 - Im Verlauf des Krieges
lässt Kurfürst Maximilian mitten auf dem
Marktplatz die Mariensäule errichten und löst
damit einerseits ein Gelübde von 1632 für die
Erhaltung seiner beiden Hauptstädte Landshut und
München vor des Feindes endlichem Ruin und
Zerstörung ein, gestaltete damit aber auch ein Symbol
des durch den Krieg wiedererstarkten Glaubens und
veranschaulichte durch die 1641 zu Füßen der
Statue angebrachten bronzenen Heldenputti die vier Plagen
der Zeit: Hunger (Drache), Krieg (Löwe), Pest
(Basilisk) und Ketzerei (Schlange).
1663 - Grundsteinlegung zur Kirche St.
Kajetan des Ordens der Theatiner und dem
anschließenden Klosterkomplex am Ende der heutigen
Theatinerstraße. Sie verdankt ihr Entstehen einem
Gelöbnis der Kurfürstin Henriette Adelaide
(Adelheid) für die Geburt des lange erwarteten
Erbprinzen Max Emanuel.
1664 - Baubeginn für das Schloss
Nymphenburg, das in den folgenden etwa 100 Jahren zu einer
imposanten Anlage mit weitläufigem Park ausgebaut wird.
1701 - Grundsteinlegung zum neuen
Schloß Schleißheim als Sommerresidenz des
Kurfürsten in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem schon
ab 1616 erbauten alten Schloß.
1702 - Erstmals wird berichtet, dass
die Schäffler (Fassmacher, Böttcher) einen Tanz
aufführen, den sog. Schäfflertanz, der immer noch
alle sieben Jahre während der Faschingszeit
aufgeführt wird. Der Legende nach soll er seine
Entstehung einer Pestepidemie verdanken. Tatsächlich
dürfte es sich um einen alten Handwerksbrauch
ähnlich dem Gautschen beim Freisprechen der
Buchdrucker-Gesellen handeln.
1702/1715 - Infolge eines
Erbfolgekrieges um Spanien, wo das Königshaus vor dem
Aussterben im Mannesstamme stand, stellte sich der
bayerische Kurfürst Max Emanuel gegen Österreich
und das erbberechtigte Kaiserhaus Habsburg auf die Seite des
französischen Königs als ebenfalls
Erbberechtigtem. Dies führte zum Krieg mit
Österreich. In dessen Verlauf 1704 Flucht des
Kurfürsten nach Brüssel (Aufenthalt bis 1715) und
Besetzung Bayerns und Münchens durch Österreich
mit eigener Administration. 1705 Bauernaufstände in
weiten Teilen Bayerns gegen die Österreicher und vor
den Toren Münchens blutige Schlacht in den
Weihnachtstagen (sog. Sendlinger Mordweihnacht).
1742 - Nach dem Tod von Kaiser Karl
VI. in Wien entbrannte ein Kampf um die Kaiserkrone mit
seiner Tochter Maria Theresia, da der Kaiser keinen
männlichen Erben hinterlassen hatte. Deshalb kam es
1741 zum Krieg Bayerns mit Österreich und in dessen
Verlauf nach der 1742 erfolgten Wahl des bayerischen
Kurfürsten zum Kaiser Karl VII. Albrecht erneut zur
Besetzung Münchens durch die Österreicher, die bis
1744 währte.
1753 - Gründung einer
Porzellanmanufaktur, seit ihrer Verlegung 1761 nach
Nymphenburg "Nymphenburger Porzellanmanufaktur"
genannt.
1777 - Tod des Kurfürsten Max
III. Joseph, ohne legitimen männlichen Erben. Dadurch
erlischt das altbayerische Haus der Wittelsbacher und es
erbt nach einem alten Hausvertrag die pfälzische Linie
mit dem Kurfürsten Karl Theodor, der mit seinem
gesamten Hofstaat von Mannheim nach München
übersiedelt.
1789 - In den Isarauen vor der Stadt
wird mit der Anlage des Englischen Gartens begonnen, eines
der frühesten, größten und bedeutendsten
englischen Landschaftsgärten in Deutschland und wegen
seiner von Anfang an vorgesehenen Zugänglichkeit
für die Öffentlichkeit auch der erste sozusagen
"demokratische" Garten des Kontinents. Er sollte
volkserzieherisch der Bewegung und der Erholung von den
Geschäften dienen, sowie dem geselligen Umgang und der
Annäherung aller Stände.
1791 - Mit der Niederlegung der Bastei
vor dem Neuhauser oder Karlstor beginnt die Schleifung der
Stadtmauern, von denen heute nur noch kümmerliche Reste
vorhanden sind sowie ein Teil der Stadttore (Isartor
vollständig, Sendlinger Tor und Neuhauser oder Karlstor
teilweise). Vor dem Karlstor wird das Rondell angelegt, der
Platz erhielt 1797 den Namen Karlsplatz nach dem
Kurfürsten Karl Theodor, wird heute aber allgemein
"Stachus" genannt, nach einem Gasthofbesitzer "Eustachius
Föderl" (Stachius = Stachus), der an der Ecke zur
Bayerstraße ein Gasthaus "Stachus", "Stachus-Garten"
oder "Stachus-Wirt" besaß. An seiner Stelle steht
heute der "Kaufhof".
2.
Die
Stadtgeschichte im 19. Jahrhundert
1801 - Als erstem Protestanten
verleiht die Stadt auf Anweisung des Kurfürsten, der
selbst mit einer Protestantin verheiratet ist, dem
Mannheimer Weinwirt Johann Balthasar Michel das
Bürgerrecht.
1802 - Der Kurfürst erlässt
eine geheime Instruktion zur Aufhebung für die
bayerischen Klöster. In München sind davon
zunächst sieben Klöster betroffen.
1806 - Im Zuge der Neuordnung Europas
durch den französischen Kaiser Napoleon wird das
Kurfürstentum Bayern um Franken und Schwaben
vergrößert und der bayerische Kurfürst Max
IV. Joseph zum König (Max I.) ausgerufen. Bayern hat
damit die Größe des heutigen Staatsgebietes
erreicht, ist jetzt Königreich und München
Königliche Haupt- und Residenzstadt.
1810 - Die Hochzeit des Kronprinzen
Ludwig, des späteren Königs Ludwigs I., mit
Therese von Sachsen-Hildburghausen am 12. Oktober und ein
hierbei veranstaltetes Pferderennen auf einer Wiese vor der
Stadt (später "Theresienwiese") werden Anlass für
eine jährliche Wiederholung dieses Festes, 1819
erstmals unter städtischer Leitung, des in aller Welt
bekannten "Oktoberfestes".
1817 - Bayern schließt mit dem
heiligen Stuhl in Rom ein Konkordat. Unter anderem wird
festgelegt, dass der seit 1803 verwaiste Bischofssitz von
Freising nach München verlegt und das Bistum zum
Erzbistum erhoben wird. Die Münchner Frauenkirche wird
erzbischöfliche Kathedrale ("Dom"). Im Jahr darauf wird
der erste Erzbischof von München und Freising vom
König ernannt und vom Papst bestätigt.
1818 - Das Königreich Bayern
erhält die erste konstitutionelle Verfassung, die sich
ein großer deutscher Staat gegeben hat. Gleichzeitig
erscheinen ein Edikt über die protestantische
Gesamtgemeinde, ein Edikt über das Indigenat
(Staatsbürgerschaftsrecht) - es bleibt bis 1871 in
Kraft -, und ein Edikt über die Freiheit der Presse und
des Buchhandels. Von letzterer waren allerdings alle
politischen Zeitungen und periodischen Schriften politischen
und statistischen Inhalts ausgenommen.
1825-1848 - Regierungszeit von
König Ludwig I., einem der größten deutschen
Kunstinitiatoren, den man auch als den Schöpfer des
neuen München bezeichnet: Ihm verdanken die
Ludwigstraße, der Odeonsplatz und der Königsplatz
ihre Entstehung, ebenso die Residenzbauten am Hofgarten und
am Max-Joseph-Platz, die Alte und die Neue Pinakothek,
mehrere Kirchen, die Feldherrnhalle, das Siegestor und die
Ruhmeshalle mit der Bavaria über der Theresienwiese.
Aber auch der Bau der ersten deutschen Eisenbahnlinie von
Nürnberg nach Fürth 1835 und der Bau des
Ludwig-Donau-Main-Kanals 1838-1845 sind ihm zu verdanken.
1848 musste er wegen der Affäre mit einer angeblich
spanischen Tänzerin abdanken. Wie schon in seinen
Kronprinzenjahren vor 1825 setzte er seine Bautätigkeit
und sein Mäzenatentum auch nach 1848 bis zu seinem Tod
1868 fort.
1826 - Die 1472 von Herzog Ludwig dem
Reichen von Bayern-Landshut in Ingolstadt gegründete
Universität, die 1800 unter Kurfürst Max IV.
Joseph von dort nach Landshut verlegt worden war, zieht um
nach München und trägt seitdem nach ihren beiden
Gründern den Namen Ludwig-Maximilians-Universität.
Im selben Jahr feierliche Einweihung der Synagoge an der
Westenriederstraße.
1827 - Grundsteinlegung zur ersten
evangelischen Kirche Münchens, der Matthäuskirche
auf der Sonnenstraße, Vorgängerin der heutigen
Matthäuskirche am Sendlinger-Tor-Platz.
1830 - Eröffnung der Glyptothek
am Königsplatz, mit einer von König Ludwig I.
erworbenen Sammlung antiker Skulpturen und Vasen sowie der
1811 in Ägina ausgegrabenen Figuren des Tempel-Giebels.
1835 - Gründung der Bayerischen
Hypotheken- und Wechselbank, heute vereinigt mit der
Bayerischen Vereinsbank zur HypoVereinsbank.
1836 - Eröffnung der Alten
Pinakothek für altdeutsche Malerei mit 1300 Bildern,
die verschiedene Zweige des Hauses Wittelsbach in ihren
ehemaligen Residenzen Düsseldorf, Mannheim und
Zweibrücken zusammengetragen hatten und die hier
zusammengeführt wurden.
1839 - Erstmals fährt von
München aus eine Eisenbahn. Sie kommt vorläufig
auf der Strecke nach Augsburg bis Lochhausen, wenige
Kilometer vor München.
1847 - Gründung der
Maschinenfabrik Maffei, später mit der Firma Krauss zu
Krauss-Maffei vereinigt.
1848 - Revolution mit Rücktritt
von König Ludwig I. und Übernahme der Regierung
durch seinen Sohn Maximilian II. Bayern erhält als
erstes deutsches Land die Pressefreiheit und
Geschworenengerichte. Die Sitzungen des Magistrats der Stadt
München sind ab jetzt öffentlich.
1850 - Enthüllung der Bavaria
über der Theresienwiese.
1853 - Eröffnung der Neuen
Pinakothek für Malerei des 19. Jahrhunderts. Nach
starken Kriegszerstörungen 1944 wurde das Gebäude
1975/81 durch einen Neubau ersetzt.
1854 - Erste allgemeine deutsche
Industrieausstellung. Der Aufstieg Münchens zur
Messestadt beginnt.
1857 - Die Erfindung der
Weißwurst in diesem Jahr in einer Gaststätte am
Marienplatz darf in das Reich der Fabel verwiesen
werden.
1860 - Gründung des TSV (Turn-
und Sport-Vereins) 1860. Erst 1902 erhält der Verein
auch eine Fußballabteilung.
1867-1908 - Bau des Neues Rathauses am
Marienplatz. Sein 85 Meter hoher Turm wurde 1899 bis 1905
errichtet und mit einem Glockenspiel ausgestattet, dem
fünftgrößten Europas, mit 43 Glocken. Es
stellt Szenen aus der Stadtgeschichte dar (oben: Turnier bei
der Hochzeit Herzog Wilhelms V. mit Renata von Lothringen
1568; unten: Schäfflertanz).
1868 - Eröffnung der Technischen
Hochschule, heute Technische Universität.
1882 - Erste Stromübertragung der
Welt von Miesbach nach München durch Oskar von Miller
anläßlich der 1. Internationalen
Elektrizitätsausstellung.
1887 - Weihe der Hauptsynagoge an der
Herzog-Max-Straße von Albert Schmidt im neuromanischen
Stil erbaut. Mit 1000 Männer- und 800
Frauenbetstühlen war die Münchner Synagoge die
drittgrößte ihrer Zeit in Deutschland.
1896 - Erster Fußballverein
"Terra Pila" (= wörtlich Erdkugel oder Erdball = Ball,
mit dem man auf dem Boden spielt) gegründet. Er wurde
vorwiegend von Gymnasiasten und Studenten getragen, daher
der gelehrte lateinische Name. 1900 wurde bereits der FC
Bayern-München gegründet und 1902 legte sich der
TSV 1860 eine Fußballmannschaft zu.
1899 - Die erste Fahrprüfung der
Welt mit Ausgabe von Führerscheinen findet in
München statt und die geprüften Automobile
erhalten die ersten Zulassungsnummern der Welt.
3.
Die Stadtgeschichte im 20. Jahrhundert
1906 - Grundsteinlegung zum Deutschen
Museum für Meisterwerke von Naturwissenschaft und
Technik, dem weltweit ersten, größten und
bedeutendsten Museum dieser Art.
1908 - erstmals ertönt das
Glockenspiel vom Rathausturm.
1911 - Eröffnung des Tierparks
Hellabrunn, dem ersten nach geographischen Gesichtspunkten
angeordneten Zoo ("Geo-Zoo") mit annähernd 5000 Tieren
in fast 500 Arten.
1918 - Der sozialdemokratische
Politiker und Schriftsteller Kurt Eisner ruft erfolgreich
zum Sturz der Monarchie auf und schafft damit die
Voraussetzung für die Proklamation Bayerns zur
Republik, für die sich später der Name "Freistaat
Bayern" durchsetzt.
1919 - Im Januar wird in einer
Gaststätte im Tal die "Deutsche Arbeiterpartei" (DAP),
die spätere "Nationalsozialistische Deutsche
Arbeiterpartei" (NSDAP) gegründet. Im Februar wird der
nunmehrige bayerische Ministerpräsident Kurt Eisner von
einem Attentäter erschossen. Die folgenden politischen
Konflikte führen zur Ausrufung der Räterepublik,
die Anfang Mai blutig niedergeschlagen wird.
1920 - Die ersten Massenversammlungen
der NSDAP finden statt. Unter Führung von Adolf Hitler
setzt sich die Partei gegenüber anderen völkisch-
antisemitischen Gruppierungen durch und gewinnt in der
Folgezeit eine stetig wachsende
Anhängerschaft.
1923 - Unterstützt von
konservativen und rechtsextremen Kreisen erklären die
Nationalsozialisten am 8. November die "nationale Erhebung"
sowie den Sturz der bayerischen und der Reichsregierung. Der
"Marsch zur Feldherrnhalle" am folgenden Tag wird jedoch von
der Polizei gestoppt und der Putsch ("Hitler-Putsch") blutig
niedergeschlagen.
1924 - Die Stadt erwirbt die Villa des
Malers Franz von Lenbach (1836-1904) an der
Luisenstraße und eröffnet dort 1929 die
städtische Galerie, mit Schwerpunkt Münchner
Malerei des 19./20. Jahrhunderts ("Der blaue
Reiter").
1931 - In der Reichenbachstraße
27 wird eine Synagoge für die ostjüdischen
Mitglieder der Israelitischen Kultusgemeinde eingeweiht. In
diesem Jahr umfasst die jüdische Gemeinde in
München etwa 10 000 Mitglieder. In der Pogromnacht vom
9./10. November 1938 wird sie verwüstet, aber aus
Rücksicht auf die benachbarten Wohnhäuser nicht
völlig zerstört.
1933 - Nach der "Machtergreifung" der
NSDAP im Reich erfolgt die Gleichschaltung des Münchner
Stadtrats. Die sozialdemokratischen und kommunistischen
Ratsmitglieder werden - soweit sie sich nicht in den
Untergrund gerettet haben - in dem neugeschaffenen
Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Dieses KZ wird zum
Vorbild für das nationalsozialistische KZ-System und
zum Synonym für den Terror- und
Unterdrückungsapparat des NS-Staates. Zwischen 1933 und
1945 werden etwa 200 000 Häftlinge in Dachau
registriert, mehr als 30 000 Menschen verlieren auf Grund
gewalttätiger Schikanen, gezielter Ermordung und
lebensbedrohlicher Unterbringung ihr Leben.
1937 - Das "Haus der Deutschen Kunst"
(heute "Haus der Kunst") für Wechselausstellungen wird
eröffnet. Es sollte München zum Zentrum einer
ideologisierten Kunst der nationalsozialistischen
Weltanschauung machen. Zugleich begann von München aus
mit der Ausstellung "Entartete Kunst" in der
Galeriestraße die systematische Entfernung der
modernen Kunst aus deutschen Sammlungen.
- Hitler beim
Begrüßen der Ehrenformationen vor dem Haus
der Deutschen Kunst1938 - Im sogenannten "Führerbau" an
der Arcisstraße unterzeichnen die Diktatoren von
Deutschland und Italien und die Staatsmänner von
Frankreich und England das "Münchner Abkommen" zur
Abtrennung des Sudentenlandes von der Tschechoslowakei. Die
europäischen Großmächte versuchen mit diesem
Zugeständnis die Kriegspolitik Hitler-Deutschlands
einzudämmen.
Im Saal des Alten Rathauses findet
sich am 9. November nahezu die gesamte NS-Spitze zu einem
Kameradschaftsabend ein. Eine antisemitische Hetzrede von
Propagandaminister Joseph Goebbels ist für die
anwesenden SA- und Parteiführer das Signal für
eine allgemeine Jagd auf Juden und der Beginn eines
reichsweiten Pogroms. Während der Pogromnacht am 9./10.
November werden Menschen getötet, gefoltert und
verletzt. Der Verwüstung und Plünderung fallen
unzählige Einrichtungen, Synagogen und Geschäfte
zum Opfer.
1940 - Erste Luftangriffe des Zweiten
Weltkrieges (1939/45) auf München. Es sollten bis Ende
April 1945 ihrer 73 werden.
1941 - Im November wird die erste
Deportation von Juden vollzogen. Etwa 1000 Männer,
Frauen und Kinder werden nach Kaunas, Litauen deportiert und
dort unmittelbar nach der Ankunft ermordet. Es folgen
weitere 42 Transporte nach Piaski, Auschwitz und
Theresienstadt.
1942/1943 - Mit Flugblatt-Aktionen
rufen Studenten und Dozenten in der
Ludwig-Maximilians-Universität zum Widerstand gegen den
Nationalsozialismus auf ("Weiße Rose"). Im Februar
1943 werden Hans und Sophie Scholl bei einer
nächtlichen Aktion beobachtet, denunziert und
verhaftet. Zusammen mit Christoph Probst werden sie vier
Tage später zum Tode verurteilt und hingerichtet. Auch
ihre Mitstreiter Willi Graf, Alexander Schmorell und Prof.
Kurt Huber werden gefasst und hingerichtet.
1945 - Ende des Zweiten Weltkriegs mit
dem Einmarsch der Amerikaner. Die historische Altstadt ist
zu 90 % zerstört, die gesamte Stadt im Durchschnitt zu
50 %. Etwa 6000 Menschen fanden den Tod, etwa 15 000 wurden
verletzt. Durch Tod, Evakuierung und Flucht aus der Stadt
war die Bevölkerungszahl von 824 000 (1939) auf 479 000
gesunken.
1947 - Am 20. Mai feiert die
israelitische Kultusgemeinde München die
Wiedereröffnung der Synagoge an der
Reichenbachstraße, die seither als Hauptsynagoge
dient.
1949 - Der bayerische Landtag nimmt
seinen Sitz im "Maximilianeum" über der Isar, das ab
1854 für die königliche Pagerie errichtet wurde,
also einer Ausbildungsstätte für Edelknaben, sowie
für die heute noch hier untergebrachte Stiftung
"Maximilianeum" für kostenloses Wohnen und Studieren
von bis zu 50 der besten Abiturientinnen und Abiturienten
Bayerns.
1954 - Offizieller Start des
bayerischen Fernsehens. München geht mit Edinburgh in
Schottland eine erste Städtepartnerschaft ein. Es
folgen in den nächsten Jahren weitere Partnerschaften
mit Verona, Bordeaux, Sapporo, Cincinnati, Kiew und Harare.
1957 - Die Bevölkerung der Stadt
überschreitet die Millionengrenze.
1972 - Inbetriebnahme der U- und
S-Bahn, Eröffnung der Fußgängerzone
Neuhauser- und Kaufingerstraße. Die XX. Olympische
Sommerspiele finden in München statt. Mit "Heiteren
Spielen" soll gegen die NS- Selbstdarstellung der
Olympischen Spiele von 1936 in Berlin und
Garmisch-Partenkirchen ein Signal für Frieden und
Völkerverständigung und neue Maßstäbe
auch hinsichtlich Organisation und Ausstattung der
Wettkampfstätten gesetzt werden. Dieser Gedanke der
"Heiteren Spiele" wird durch einen Überfall arabischer
Attentäter auf die israelische Olympiamannschaft
unvermittelt zerstört. Dem Attentat fallen elf
israelische Sportler und ein deutscher Polizist zum Opfer.
Fünf Palästinenser werden beim Schusswechsel mit
der Polizei getötet.
1974 - Eröffnungsspiel und Finale
der Fußballweltmeisterschaft in
München.
1977 -
Troy Cory Show "Christmas Around the World" (Merry
Christmas) Troy Cory, Priscilla Cory; Manuela; Josie Cory;
Regie: William Janovsky; Gabor Wagner. Produzent: VRA
TelePlay Pictures.
1980 - Bei einem Attentat auf das
Oktoberfest kommen 13 Menschen ums Leben, 218 werden
verletzt. Der Attentäter, der selbst ums Leben kommt,
wird im neonazistischen Umfeld gesucht.
1982 -
Troy Cory Show "Oktoberfest" Troy Cory, Tina Kincaid; Lori
Engel; Regie: Scott Whitenack; Josie Cory. Produzent: VRA
TelePlay Pictures.
1985 - Das Kulturzentrum mit der
Philharmonie und anderen Konzertsälen auf dem Gasteig
wird eröffnet. Auch das Richard-Strauss-Konservatorium,
die Volkshochschule und die Städtischen Bibliotheken
haben dort ihren Sitz.
1992 - Inbetriebnahme des neuen
Großflughafens im Erdinger Moos nördlich von
München.
1995 -
Troy Cory / Ambros Seelos Orchester Schallplattenaufnahme im
Sesam Studio. Back-up Singers: The Brooke
Sisters.
1996 - 1. Bürgerentscheid in
München anläßlich der Untertunnelung am
Petuelring.
1998 - Die Neue Messe München in
Riem wird eröffnet.
1999 - Stadtratsbeschluss zur
Realisierung eines Jüdischen Zentrums am Jakobsplatz.
2001/2002
- Troy Cory Show "Made in Bavaria" - NBS 100 Webcast.
Troy Cory, Ambros Seelos; Josie Cory. Bavarian Players:
Hans Steininger, Renate Schletz; Caroline Walther; Sebastian
Walther; Susanne Zetl; Lorenz & Margit Huber; Rosmarie
Lenk; Monica; Anita and Bernhard Kreitmayr, Lisbeth and
Bernadette Kreitmayr, Marlene Huber, Lore Roeder.
Produzent: Hans Steininger, VRA TelePlay Pictures.
2001 - Bürgerentscheid zum Bau
des neuen, von FC Bayern und TSV 1860 gemeinsam finanziertem
Fußballstadions in München-Fröttmaning
(Baubeginn Herbst 2002).
2002 - Eröffnung der dritten
Pinakothek, der "Pinakothek der Moderne".
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